Weniger Wände, größere Räume für eine Villa aus den 30er-Jahren
Nur wenig blieb nach der Sanierung vom ursprünglichen Haus in Berlin erhalten – trotzdem ein Zugewinn. Auch im Garten
1934 von Architekt Fritz August Breuhaus erbaut, steht die Villa auf einem über 1.000 Quadratmeter großen Grundstück mitten in Berlin. Der Bauherr hatte seine Qualität erkannt, auch wenn alles durch den Lauf der Jahre etwas veraltet schien. Er wandte sich an Gnädinger Architekten, mit dem Auftrag und der Bitte, bei der Sanierung des Hauses dessen Charakter zu bewahren. Der Wohnkomfort sollte allerdings modernen Ansprüchen angepasst werden. Heute breitet sich im baumumstandenen Garten ein Pool aus, innen strömen Licht und Luft durch großzügige Wohnräume.
Ein Haus im eigenen Park
Mit seinen 1125 Quadratmetern gleicht das Grundstück einem kleinen Park, der von alten Bäumen, Sträuchern und Stauden dicht umgeben ist. Das Haus nimmt nur einen geringen Teil dieser Fläche ein, die größtenteils von der Straße aus nicht zu erahnen ist.
Mit seinen 1125 Quadratmetern gleicht das Grundstück einem kleinen Park, der von alten Bäumen, Sträuchern und Stauden dicht umgeben ist. Das Haus nimmt nur einen geringen Teil dieser Fläche ein, die größtenteils von der Straße aus nicht zu erahnen ist.
Vorher-Nachher: Die Straßenansicht der Fassade blieb weitgehend erhalten. Lediglich das frühere Walmdach wurde durch ein steileres Dach ersetzt, um so einen großzügigen Gästebereich im Dachgeschoss zu schaffen.
Vorher: Schön, aber nicht überwältigend
„Die Villa hatte eine gute Substanz und natürlich eine überzeugende Lage. Dennoch gab es keinen Wow-Effekt beim Betreten. Das Volumen war in viele kleine Räume unterteilt“, erinnert sich Architekt Rolf Gnädinger. Der kleinteilige Grundriss mit vielen Zimmern entsprach nicht den Wohnbedürfnissen des Bauherrn. Dennoch sollten Charakter und Qualität der Villa auch nach der Kernsanierung erhalten bleiben, so der Wunsch des designaffinen Bewohners.
„Die Villa hatte eine gute Substanz und natürlich eine überzeugende Lage. Dennoch gab es keinen Wow-Effekt beim Betreten. Das Volumen war in viele kleine Räume unterteilt“, erinnert sich Architekt Rolf Gnädinger. Der kleinteilige Grundriss mit vielen Zimmern entsprach nicht den Wohnbedürfnissen des Bauherrn. Dennoch sollten Charakter und Qualität der Villa auch nach der Kernsanierung erhalten bleiben, so der Wunsch des designaffinen Bewohners.
Ein L, das sich in den Garten dehnt
Die Grundform der Villa entsprach einem L, das durch das Vorderhaus und einen Anbau in den Garten gebildet wurde. Grundsätzlich blieb diese Form erhalten, allerdings wich der massive Anbau einem zweistöckigen Kubus, der in einen langen Pool mündet.
Die Grundform der Villa entsprach einem L, das durch das Vorderhaus und einen Anbau in den Garten gebildet wurde. Grundsätzlich blieb diese Form erhalten, allerdings wich der massive Anbau einem zweistöckigen Kubus, der in einen langen Pool mündet.
Kernsanierung für einen offenen Grundriss
„Wir haben den Grundriss grundlegend verändert, das Erdgeschoss weitgehend von den Innenwänden befreit und einen großzügigen Wohn-Essbereich geschaffen“, beschreibt Gnädinger. Nur wenig ist vom ursprünglichen Haus noch erhalten. Selbst der Putz wurde komplett abgeschlagen und ersetzt. Der Treppenlauf allerdings ist original – neu aufgearbeitet und wieder eingesetzt. „Manchmal ist es einfach günstiger, ein Haus neu zu gestalten, als einen Altbau zu sanieren. Allein Türen aufzuarbeiten oder Bäder zu erneuern, kann schon mal den Kostenrahmen sprengen“, erklärt der Architekt. Bei diesem Projekt legte er sowohl bei der Gestaltung als auch bezüglich der Kostenkalkulation eine Punktlandung hin.
„Wir haben den Grundriss grundlegend verändert, das Erdgeschoss weitgehend von den Innenwänden befreit und einen großzügigen Wohn-Essbereich geschaffen“, beschreibt Gnädinger. Nur wenig ist vom ursprünglichen Haus noch erhalten. Selbst der Putz wurde komplett abgeschlagen und ersetzt. Der Treppenlauf allerdings ist original – neu aufgearbeitet und wieder eingesetzt. „Manchmal ist es einfach günstiger, ein Haus neu zu gestalten, als einen Altbau zu sanieren. Allein Türen aufzuarbeiten oder Bäder zu erneuern, kann schon mal den Kostenrahmen sprengen“, erklärt der Architekt. Bei diesem Projekt legte er sowohl bei der Gestaltung als auch bezüglich der Kostenkalkulation eine Punktlandung hin.
Neue Großzügigkeit
Durch die Kernsanierung wurde die Wohnfläche maximal erweitert. Der neue Grundriss reduziert die Verkehrsflächen auf ein Minimum, da die Nutzungsbereiche ineinandergreifen. „Häuser leben von ihrer Großzügigkeit. Volumen muss erlebbar sein“, erläutert der Architekt. Ohne trennende Wände sind Blickbezüge fast überall möglich – nicht nur im Erdgeschoss.
Durch die Kernsanierung wurde die Wohnfläche maximal erweitert. Der neue Grundriss reduziert die Verkehrsflächen auf ein Minimum, da die Nutzungsbereiche ineinandergreifen. „Häuser leben von ihrer Großzügigkeit. Volumen muss erlebbar sein“, erläutert der Architekt. Ohne trennende Wände sind Blickbezüge fast überall möglich – nicht nur im Erdgeschoss.
Hochwertiges Material
Auch im Obergeschoss, wo viele kleine Zimmer lagen, gibt es heute nur noch einen Fitnessraum sowie zwei Schlafzimmer. Darin eingestellte Kuben beherbergen Schrankräume und die mit Carrara-Marmor verkleideten Bäder. „Carrara-Marmor hat seinen Preis, doch er brilliert durch die klare, harte Abgrenzung der Maserung“, beschreibt Gnädinger. Die Fußböden, auch im Bad, sind wie alle Einbauten aus geräucherter Eiche.
Auch im Obergeschoss, wo viele kleine Zimmer lagen, gibt es heute nur noch einen Fitnessraum sowie zwei Schlafzimmer. Darin eingestellte Kuben beherbergen Schrankräume und die mit Carrara-Marmor verkleideten Bäder. „Carrara-Marmor hat seinen Preis, doch er brilliert durch die klare, harte Abgrenzung der Maserung“, beschreibt Gnädinger. Die Fußböden, auch im Bad, sind wie alle Einbauten aus geräucherter Eiche.
Neue Fußbodenheizung statt Zentralheizung
„Der Bauherr wünschte sich sehr, möglichst viel zu erhalten. Um das Haus auf den neuesten Stand bezüglich Technik und Wohnkomfort zu bringen, war dies aber nur bedingt möglich“, erklärt Gnädinger. So stellte etwa die neue Fußbodenheizung die Planer vor eine knifflige Aufgabe. Durch den erhöhten Bodenaufbau musste an der vorhandenen Treppe getüftelt werden.
„Der Bauherr wünschte sich sehr, möglichst viel zu erhalten. Um das Haus auf den neuesten Stand bezüglich Technik und Wohnkomfort zu bringen, war dies aber nur bedingt möglich“, erklärt Gnädinger. So stellte etwa die neue Fußbodenheizung die Planer vor eine knifflige Aufgabe. Durch den erhöhten Bodenaufbau musste an der vorhandenen Treppe getüftelt werden.
Viel Platz zum Toben im großen Garten
Der Garten dehnt die Qualität des Hauses in den Außenraum und dient der puren Entspannung, nicht nur aufgrund des Pools. Die große Rasenfläche lässt zu, dass viel Licht auf und in das Haus fällt. Der Bauherr wünschte sich zudem ausdrücklich keinen Ziergarten, sondern einen, in dem sein Sohn mit Freunden Fußball spielen und herumtoben kann.
Der Garten dehnt die Qualität des Hauses in den Außenraum und dient der puren Entspannung, nicht nur aufgrund des Pools. Die große Rasenfläche lässt zu, dass viel Licht auf und in das Haus fällt. Der Bauherr wünschte sich zudem ausdrücklich keinen Ziergarten, sondern einen, in dem sein Sohn mit Freunden Fußball spielen und herumtoben kann.
Hier wohnt: eine kleine Familie, die häufig Gäste beherbergt
Auf: 220 Quadratmetern
In: Berlin-Dahlem
Besonderheit: Offener Wohnraum in einer alten Villa auf großem, innerstädtischen Grundstück
Experten: Gnädinger Architekten
Fotos: Denis Esakov